Das “Prime by Seller” Programm ermöglicht Amazon Verkäufern das selbstständige Abwickeln des Prime Versandes aus dem eigenen Lager, wodurch die Sichtbarkeit und der Absatz der eigenen Artikel deutlich gesteigert werden. Um an dem Amazon-Service teilnehmen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. In diesem Artikel zeigen wir Dir, welche Voraussetzungen das sind und welche Vor- und Nachteile das Prime by Seller Programm überhaupt mit sich bringt.

  1. „Prime by Seller“ – Was ist das und wie funktioniert es?
    1.1. Vorteile von „Prime by Seller“
    1.2. Nachteile von „Prime by Seller“
  2. Was musst Du tun, um Amazon „Prime durch Verkäufer“ nutzen zu können?
    2.1. Prime Versandvorteile anbieten
    2.2. Versandetiketten über Seller Central erwerben
    2.3. Lieferung mittels Amazon-genehmigten Transporteuren
    2.4. Erfolgreicher Abschluss der Testphase
  3. Für wen lohnt sich „Prime durch Verkäufer“?
  4. Fazit: „Prime by Seller“ – Ja oder Nein?

1. „Prime by Seller“ – Was ist das und wie funktioniert es?

„Prime by Seller“ (auch “Seller Fulfilled Prime” oder “Prime durch Verkäufer” genannt) ist das Versandprogramm, mit dem Du Deine Produkte nach strengen zeitlichen Vorgaben und mit einem genehmigten Prime Versanddienstleister (aktuell DPD) selbst an Deine Prime Kunden im Inland versenden kannst. Damit erhalten Deine Produkte den Prime Status auf Amazon, ohne dass Du Deine Ware bei Amazon einlagern musst. Im Gegensatz zum FBA Programm (Versand durch Amazon) kannst Du „Prime durch Verkäufer“ in Deine bestehenden Versandabläufe integrieren.
Sobald Du das „Prime by Seller“ Programm nutzt, bist Du verantwortlich, Deine Produkte in einem bestimmten Zeitraum versandfertig zu machen. Alle Bestellungen, die werktags vor 13 Uhr eingehen, müssen bis 14 Uhr mit den durch Amazon zur Verfügung gestellten Etiketten versandfertig gemacht werden. Der Versanddienstleister DPD holt die Produkte dann zwischen 14:30 Uhr und 16:30 Uhr bei Dir oder Deinem Logistikpartner ab.

1.1. Vorteile von „Prime by Seller“

Das „Prime durch Verkäufer“ Programm bietet den Vorteil, dass Du Deinen Kunden alle Vorteile von Amazon Prime bieten kannst und Deine Produkte mit dem Prime Logo angezeigt werden, ohne dass diese an ein Logistikzentrum von Amazon geschickt werden müssen. Dies erhöht die Sichtbarkeit der Produkte unter den Suchergebnissen.
Außerdem haben Produkte, die durch Prime by Seller verkauft werden, eine höhere Chance die sogenannte „Buybox“ zu erhalten, was ebenfalls einen positiven Einfluss auf das Ranking und damit die Sichtbarkeit hat. Darüber hinaus können Kunden ihre Bestellungen ganz einfach nachverfolgen – ohne zusätzliche Kosten für Dich als Händler.
Je nach Paketgröße und Versandgewicht, können sich auch Deine Kosten gegenüber der Abwicklung durch Amazon reduzieren und Deine Flexibilität bei der Gestaltung von Produktsets erhöht sich deutlich. Zudem können Deine Produkte in der Rubrik “Angebote” auf Amazon angezeigt werden.

Ein weiterer Vorteil, wenn Du „Prime by Seller“ nutzt, ist, dass Du immer die Kontrolle über den Wareneingang und die Versandabläufe behältst – im Gegensatz zu FBA Sellern, die sich bei Lagereingang der eigenen Waren, Verarbeitung und Kundenversand auf Amazon verlassen müssen. Hinzu kommt, dass Seller mit „Prime durch Verkäufer“ die Möglichkeit haben, sowohl den Versandkarton mit ihrem eigenen Label zu versehen, als auch der Bestellung Werbemittel beizulegen. Auch der Kontakt zu bestehenden Kunden kann nur über „Prime by Seller“ gepflegt werden.

1.2. Nachteile von „Prime by Seller“

Viele Seller betrachten „Prime durch Verkäufer“ auch kritisch, da Amazon sehr strenge Anforderungen in Bezug auf das Prime Programm hat. Du trägst selbst die Verantwortung, das Prime Programm störungsfrei durchzuführen. Das gilt auch für die pünktliche und zuverlässige Bearbeitung von Retouren. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, all’ diese Leistungen an einen Versand- und Logistikunternehmen outzusourcen.
Aktuell nimmt nur ein Versanddienstleister (DPD) am „Prime durch Verkäufer“ Programm teil. Findet die pünktliche Übergabe durch einen Fehler von DPD nicht statt, geht Amazon automatisch davon aus, dass Du Deine Sendungen nicht pünktlich abgegeben hast. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Du von dem Programm ausgeschlossen wirst – ohne dass Du tatsächlich etwas dafür kannst. Auch hier kann ein Logistikpartner eine große Unterstützung darstellen, indem dieser die Kommunikation und Abwicklung mit der DPD vollständig übernimmt und dafür sorgt, dass Deine Artikel immer pünktlich und fristgerecht versendet werden.

2. Was musst Du tun, um Amazon „Prime durch Verkäufer“ zu nutzen?

Um sich für „Prime durch Verkäufer“ zu qualifizieren, musst Du bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

2.1 Gewährleistung von Prime-Versandvorteilen

Du musst allen Amazon Prime-Mitgliedern die gewünschten Prime-Versandvorteile anbieten, d.h. kostenloser Premiumversand innerhalb eines Tages sowie kostenloser Standardversand für alle Prime-Artikel. Die bestellte Ware muss zudem in 99% aller Fälle termingerecht an den Kunden übergeben werden und die Stornorate für Prime-Bestellungen muss unter 1% liegen.

2.2. Kauf der Versandetiketten über das Seller Central

Wichtig ist auch, dass die Versandetiketten für Bestellungen mit mindestens einem Prime-Artikel über das Amazon Seller Central erworben werden.

2.3 Lieferung nur durch Amazon-genehmigte Versanddienstleister

Die Lieferung von Prime-Bestellungen an die Kunden darf nur über Transporteure abgewickelt werden, die von Amazon akzeptiert werden. Aktuell nimmt nur der Versanddienstleister DPD am „Prime durch Verkäufer“ Programm teil. Im Vergleich zu anderen Transporteuren, die nicht von Amazon unterstützt werden, können hier daher erhöhte Kosten für Dich entstehen.

2.4 Erfolgreicher Abschluss der „Testphase“

Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Qualifikation am „Prime by Seller“ Programm ist die Absolvierung einer 5 bis 90-tägigen Testphase. Die Länge hängt davon ab, wann die oben genannten Leistungsanforderungen für insgesamt 50 gültige Prime Testbestellungen erfüllt werden konnten. In dieser Testphase muss Du zeigen, dass Du die hohen Anforderungen des Prime Versands auch tatsächlich erfüllen kannst. Erst nachdem Du die Testphase erfolgreich abgeschlossen hast, wirst Du für „Prime durch Verkäufer“ freigeschaltet und erhältst das Prime Logo für Deine Bestellungen. Für den Fall, dass die Testphase nicht innerhalb von 90 Tagen erfolgreich abgeschlossen werden kann, wird diese automatisch zurückgesetzt und Du musst erneut starten.

3. Für wen lohnt sich „Prime durch Verkäufer“?

Für Produkte, die sich aufgrund ihrer Größe, Saisonalität, Hochwertigkeit oder wegen spezifischer Anforderungen an die Verpackung, nicht zum Einlagern im FBA-Programm eignen, kann „Prime durch Verkäufer“ eine sinnvolle Alternative sein. Auch die flexible Gestaltung von Produktsets, das Branding der Verpackung sowie die Beilage von Werbeflyern, ist nur mittels „Prime by Seller“ möglich.

4. Fazit: „Prime by Seller“ – Ja oder Nein?

Die Frage, ob „Prime durch Verkäufer“ für Dich geeignet ist, lässt sich daher nicht pauschal beantworten. Es ist sowohl vom Händler als auch von der jeweiligen Produktauswahl abhängig, ob das Programm sinnvoll und gewinnbringend genutzt werden kann oder nicht.

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