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Nachhaltigkeit im E-Commerce Fulfillment

Der Online-Handel floriert und die Corona-Pandemie hat sein Wachstum weiter beschleunigt. Bis 2028 soll die Hälfte aller Verkäufe online getätigt werden – so die Prognosen. Die Folge dieses rasanten Anstiegs ist die damit zunehmende Umweltbelastung. Versandverpackungen, individuelle Zustellung und hohe Retourenquoten wirken sich negativ auf die Umweltbilanz des E-Commerce aus. Jedoch wird Nachhaltigkeit im Online-Handel von Kunden immer stärker nachgefragt und von vielen Geschäftspartnern sogar vorausgesetzt.

Was ökologische Logistik überhaupt bedeutet und wie sie sich umsetzen lässt, erfährst Du in diesem Beitrag:

  • Auswirkungen des E-Commerce auf die Umwelt
  • Online-Handel vs. Stationärer Handel
  • So wird der Online-Versand nachhaltiger
  • Nachhaltige Verpackung
  • Nachhaltiger Versand
  • Nachhaltiges Retouren-Management
  • Fazit

Auswirkungen des E-Commerce auf die Umwelt

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass immer mehr Verbraucher ihre Einkäufe online tätigen. Der Online-Handel ist zwar schon vorher stark gewachsen, aber seit Corona boomt er geradezu. Das macht sich natürlich auch in der Umwelt bemerkbar. Denn mit den ansteigenden Sendungszahlen wächst auch das Transportaufkommen und die Anzahl von Verpackungen. Die Verkehrsinfrastruktur wird gerade in innerstädtischen Lagen stärker beansprucht und in Ballungsräumen nimmt die Belastung durch Feinstaub oder Lärm zu.

Online-Handel vs. Stationärer Handel

Im stationären Handel wird neben der Lagerfläche auch eine Verkaufsfläche benötigt. Dadurch werden zusätzlich Platz, Heizkosten und Strom als Ressourcen verbraucht. Im Durchschnitt emittieren E-Commerce-Unternehmen 36% weniger als der stationäre Handel. Dennoch lohnt es sich Online-Händler und Fulfillment-Anbieter, die Logistik im Sinne der Umwelt weiter zu optimieren. Denn Nachhaltigkeitsaspekte spielen insbesondere bei den sogenannten „Millenials“ eine kaufentscheidende Rolle.

So wird der Online-Versand nachhaltiger

Die Nachhaltigkeit der gehandelten Produkte liegt in der Verantwortung des Herstellers. Der Einzelhändler kann durch die individuelle Auswahl der Artikel für seinen Versand Einfluss auf die Umweltauswirkungen nehmen und bei seinen Käufern damit punkten. Die Verantwortung für eine nachhaltige Versandabwicklung liegt jedoch bei dem Logistik-Dienstleister. Es gibt drei zentrale Bereiche im E-Fulfillment, die sich optimieren lassen: Verpackung, Versand und Management von Retouren.

Nachhaltiger Versand

Einige Transport-Dienstleister bieten umweltfreundliche Versandmöglichkeiten an, den sogenannten “klimaneutralen Versand“. Hier werden die anfallenden Emissionen durch Ausgleichszahlungen an Klimaschutzprojekte von „Klimapartnern“ ausgeglichen. Die entscheidende Frage ist, ob Kunden zukünftig überhaupt bereit sind, höhere Kosten für einen nachhaltigen Versand zu akzeptieren.

Express-Lieferungen haben die schlechteste Ökobilanz. Hier hat man als Online-Händler jedoch die Möglichkeit, seine Kunden darauf hinzuweisen und Ihnen zu empfehlen, diese Versandoption nur dann zu wählen, wenn das Produkt sehr dringend benötigt wird.

Weitere Aspekte, welche für die Nachhaltigkeit der Transportlogistik entscheidend sind, liegen in der Verantwortung des Logistik-Dienstleisters. Hierzu gehören unter anderem die Optimierung der Transportprozesse, umweltfreundliche Fahrzeugantriebe, dezentrale Lagernetzwerke zur Verkürzung von Transportwegen oder nachhaltige Logistikzentren mit Lagerverwaltungsystemen zur Energiereduzierung.

Nachhaltige Verpackung

Nachhaltige Verpackungen helfen der Umwelt und stärken gleichzeitig das Image einer Marke. Noch wichtiger als die Wahl umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien ist jedoch das Vermeiden von unnötiger Verpackung.

Je nachdem, um welches Produkt es sich handelt, können manche Verpackungen sogar ganz weggelassen werden, wie zum Beispiel die Einzelverpackungen von Kleidungsstücken in einer Bestellung.

Ein weiterer Aspekt, auf den verstärkt geachtet werden kann, ist die Größe des Paketes und die Verwendung von Füllmaterial. Oft ist das Paket viel zu groß für die Ware selbst, was dazu führt, dass unnötiges Füllmaterial verwendet wird und viel Platz im Lieferfahrzeug in Anspruch genommen wird.

Die Verwendung von möglichst wenig Verpackung ist aber nicht nur für die Umwelt gut, sondern auch für die Kundenbindung. Denn viele Kunden ärgern sich über viel zu große Pakete mit Füllmaterial, die sie dann in ihrem Hausmüll entsorgen müssen.

Ein weitere Maßnahme, die sich positiv auf die Umweltbilanz auswirkt, ist die Reduzierung des Plastikanteils bei der Verpackung. Stattdessen sollte man recyclingfähige, schon recycelte oder kompostierbare Verpackungs- und Füllmaterialen einsetzen. Kartons aus Retouren oder andere bereits genutzte Verpackungsmaterialien lassen sich für den Versand wiederverwenden.

Ein weiterer Trend ist das sogenannte „Upcycling“, bei dem bereits verwendete Verpackungen für einen neuen Zweck verwertet werden, z. B. Altplastik für Taschen. Anstatt Produkte ausschließlich zum Schutz zu verpacken, könnten Online-Händler überlegen, wie ihre Kunden Verpackungsmaterial ein zweites Mal verwenden oder sogar mit einem ganz neuen Nutzen versehen können.

Nachhaltiges Retouren-Management

Laut einer Statista-Umfrage wurden im Jahr 2020 rund 315 Millionen Pakete in Deutschland retourniert. Diese Retouren verursachen in Deutschland jährlich rund 238.000 Tonnen CO2. Die negativen Folgen für die Umwelt sind dabei vielfältig. Ein gutes Retourenmanagement ist daher unabdingbar, um die Quote an Fehlbestellungen und Rücksendungen nachhaltig zu reduzieren und damit einen positiven Beitrag für die Umwelt zu leisten.

Welche Möglichkeiten es genau gibt, um die Retourenquote langfristig zu senken, kannst Du in unserem Blogartikel „Retouren im E-Commerce – Hilfreiche Tipps, wie Du Rücksendungen reduzierst“ nachlesen.

Fazit

Online-Händler und Fulfillment-Anbieter sind heutzutage mehr denn je gefordert, zu zeigen, dass sich E-Commerce und Nachhaltigkeit vereinbaren lassen. Sie tragen die Verantwortung, ein Gleichgewicht zwischen Umweltschutz, der Gesundheit der Gesellschaft und finanziellem Wachstum herzustellen. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, dass die komplette Wertschöpfungskette in den Prozess der nachhaltigeren Gestaltung einbezogen wird.

Die meisten Verbraucher befürworten gebrauchte Verpackungsmaterialien oder eindeutige Hinweise darauf, welches Kaufverhalten oder Produkt am umweltfreundlichsten ist. Online-Anbieter, die den Warenversand nachhaltig umsetzen und sich zusätzlich um die Entsorgung, Wieder- oder Weiterverwendung von Verpackungen kümmern, werden von potenziellen Käufern positiv wahrgenommen und können so einen Wettbewerbsvorteil erreichen. Es lohnt sich also, sich intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit im E-Commerce auseinanderzusetzen.

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